Wird Freienwil von 18'000 stinkenden Hühnern bedroht? Diesen Eindruck könnte bekommen, wer im Bericht in der Botschaft vom 21. September die Bedenken der Gegner der geplanten Hühnermast liest.
Ich durfte für einen Bauern im Kanton Zürich die raumplanerischen Grundlagen erarbeiten für ein Projekt bei einem Geflügelmaststall. In Frage gestellt wurden der Gebäudeersatz mit Betriebsleiterhaus, Angestelltenwohnung und integrierter Bauernhofspielgruppe. Begründung: Zersiedelung. Der Landwirt soll eine Wohnung im Dorf nehmen, da es nur 200 Meter bis zur Wohnzone sei. Doch gegen den Maststall für 24'000 Hühner hatten die Bevölkerung, der Gemeinderat und der Kanton keine Einwendungen.
Die Ängste der Freienwiler Bevölkerung sind nach meiner Meinung unbegründet. Die Vorschriften der Luftreinhalteverordnung sind so strikt, dass man von einer solche Anlage nicht mehr wahrnimmt als vom Grüngutcontainer vor dem Haus. Würde es stinken, brächten die Eltern beim besagten Bauern mit seinen 24 `000 Hühnern, wohl kaum ihre Kinder zur Bauernhofspielgruppe.
Es ist fatal, wenn aus Unwissenheit und falschen Ängsten die Existenz einer Bauernfamilie bedroht wird oder sich Bewilligungsbehörden gegen ein solches Projekt stellen. Kultur ist ein grosses Wort in der heutigen Zeit. Die Landwirtschaft ist lebendiges Kulturgut! Zu deren Erhaltung wir alle beitragen sollten.
Veröffentlich in der Botschaft 25.09.2024
Wissenschaftliche Artikel zum Thema Geruchsforschung als Basis für Abstände von Tierhaltungsanlagen (admin.ch)
Hanspeter Suter, Grossratskandidat, Lengnau
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